(Gedanken zu einer technischen Revolution im Dienste der Vernunft)

1. Eine persönliche Begegnung

Als ich einer guten Bekannten vor einem Jahr erzählte, dass ich Künstliche Intelligenz nutze, war ihre Reaktion eindeutig: „Das ist doch Teufelszeug!“
Seitdem diskutieren wir regelmäßig – kritisch, offen, manchmal auch mit einem Augenzwinkern. Und wir haben eines erkannt:
KI ist nicht mehr aufzuhalten. Aber sie ist gestaltbar.


2. KI – was sie ist, was sie kann und was sie nicht darf

KĂĽnstliche Intelligenz ist nichts Magisches.
Sie ist ein Werkzeug. Ein mächtiges – so mächtig, dass es das Zeug hat,
unsere Zivilisation zum Besseren zu verändern.
Oder zum Schlechteren – wenn wir nicht aufpassen.

KI kann:

  • Krankheiten frĂĽher erkennen als jeder Arzt
  • Verkehrsströme lenken und Ressourcen sparen
  • Verwaltung entbĂĽrokratisieren
  • Menschen mit Behinderung unterstĂĽtzen
  • Bildung zugänglich machen

Aber sie kann auch:

  • Ăśberwachen, bewerten, manipulieren
  • Fake News massentauglich machen
  • Arbeitsplätze gefährden
  • Waffen steuern

KI ist beides: Fluch und Segen.
Die Frage ist nicht mehr, ob sie kommt – sondern wie wir damit umgehen.


3. Zwischen Technik und Ethik

Ich bin kein Technik-Gläubiger. Ich bin auch kein Technik-Feind.
Aber ich habe eine feste Ăśberzeugung:
Langfristig wird sich die menschliche VERNUNFT über die UNVERNUNFT hinwegsetzen müssen –
sonst hat unsere Zivilisation keine Ăśberlebenschance.

KI wird uns zwingen, Entscheidungen zu treffen, die wir längst hätten treffen sollen:

  • Wie gehen wir mit Wahrheit um?
  • Was ist ein fairer Umgang mit Daten?
  • Wollen wir Menschen entlasten – oder ersetzen?

4. Die Verantwortung liegt bei uns

KI hat keine Moral – aber sie folgt Regeln.
Und diese Regeln schreiben wir.
Nicht die Maschine ist gefährlich – sondern die Hand, die sie programmiert.
Deshalb brauchen wir:

  • globale Leitplanken, vergleichbar mit einer digitalen UN-Charta
  • transparente Algorithmen, die Menschen verstehen können
  • eine breite öffentliche Debatte, nicht nur im Silicon Valley

5. Mein persönliches Fazit

Ich sehe in der KĂĽnstlichen Intelligenz eine neue industrielle Revolution.
Aber diesmal nicht mit Dampf und Stahl, sondern mit Code und Daten.

Und ich glaube:
Wenn wir mutig, ehrlich und klug genug sind,
dann kann KI mehr sein als nur ein Werkzeug –
nämlich ein Spiegel unserer Menschlichkeit.

Vielleicht ist KI sogar der Anlass,
dass wir endlich neu ĂĽber uns selbst nachdenken:

Was heiĂźt es heute, ein Mensch zu sein?
Was schulden wir einander – und der Erde?

Wenn wir auf diese Fragen gute Antworten finden,
dann wird KI nicht zum Untergang fĂĽhren.
Sondern zu einer besseren, gerechteren Welt.

FA, 15.06.2025